May 9: SAG Nachwuchstagung, Basel: “Asien als maritimer Raum: historische Analyse und ozeanische Geophysik im Zeitalter des Klimawandels” (in German).

Conference presentation @ “10. Nachwuchstagung der Schweizerischen Asiengesellschaft (SAG) und der Schweizerischen Gesellschaft Mittlerer Osten und Islamische Kulturen,” Basel (Switzerland), May 9, 2024. (Presentation in German.)

Asien als maritimer Raum: historische Analyse und ozeanische Geophysik im Zeitalter des Klimawandels

Nur wenige Staaten scheinen so natürlich legitimiert wie Inselstaaten, und Japan ist ein hervorragendes Beispiel für diesen Determinismus. Geophysische Prozesse, die Küsten und Grenzen überschreiten, wie Meeresströme oder Monsunwinde, haben in der Geschichte Ost-Asiens noch wenig Beachtung gefunden. Ich nehme dies zum Anlass, Fragen zu skizzieren, die in den Vordergrund treten, wenn die Geschichte des maritimen Nordostasiens nicht in erster Linie durch Sprache und Archivtektonik (beide durch den Nationalstaat geformt), sondern durch hydrologische Zyklen gerahmt würde. Übernommen oder widerlegt, haben ozeanische Ontologien immer wieder geopolitische Hoffnungen und Ängste zum Ausdruck gebracht. Einst glaubte man, der warme «Fluss» Kuroshio garantiere eine offene Polarpassage zum Atlantik, während heute das Versprechen, die Ozeane würden den Klimawandel durch die Aufnahme von CO₂ abmildern, Klimaängste beschwichtigt. In diesem Beitrag werde ich einige der wichtigsten geophysischen Prozesse im Pazifik als mögliche Rahmen für lokale und regionale Geschichten skizzieren. Dabei frage ich, wie die Unvorhersehbarkeit der Klimakrise uns veranlasst, die Vergangenheit in Mustern zu betrachten, die historische Zusammenhänge in hydrologischen Kontexten repräsentieren.

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